Überwintern in Spanien 21/22 – Wir überwintern in Spanien schon seit vielen Jahren und nutzen dafür Hauptsächlich Stellplätze und auch Plätze an denen man sozusagen frei stehen kann. Vieles hat sich in den letzten Jahren verändert, aber leider eher zum Negativen hin so das ein Leben im Wohnmobil unter spanischer Sonne auch für uns immer stressiger wird. Die erste Zeit unserer diesjährigen Überwinterung haben wir bereits schon in einem Artikel über die Schlangenbucht in Text und Bild fest gehalten.
Unser Plan war nach den Feiertagen Anfang/ Mitte Januar Richtung Andalusien weiter zu fahren um unsere und auch neue Plätze welche sich direkt am Meer befinden zu besuchen. Schon bei unserem ersten Zwischenziel wurde uns klar das Spanien in diesem Jahr viel voller war als sonst. So viele Wohnmobile aus Frankreich, der Schweiz, UK, Niederlanden und vor allem aus Deutschland habe ich hier bisher noch nie gesehen. Auf unserer Fahrt an der Küste entlang von der Region Murcia bis Andalusien waren die Parkplätze zu geparkt, auch Plätze welche mit Verbotsschildern für parkende Wohnmobile versehen waren. Wir wissen das es in Spanien im Winter eine Art Duldung von seitens der Polizei gibt so das man nicht sofort immer gleich einen Strafzettel bekommt falls man sich mal schön mit Meerblick auf einen für Wohnmobile gesperrten Parkplatz stellt.
Auch wir haben einen schönen Platz zum parken für unser großes Wohnmobil gefunden, von da aus war es zur nächsten Entsorgungsstation nur 10 Minuten. Schon am dritten Tag sah ich wie in der Nacht die Polizei alle Kennzeichen der Wohnmobile aufschrieb, weil ich um diese Uhrzeit noch einmal mit den Hunden Gassi gehe. Wir sind dann den nächsten Tag weiter gefahren um das Risiko einer Räumung mit Strafzahlung aus dem Weg zu gehen. Vorher haben wir noch einmal bei der Tankstelle Anibal in Aguilas einen Stopp eingelegt um eine deutsche Gasflasche sowie unseren LPG Gastank füllen zu lassen und auch zu Entsorgen. Auch unseren 240 L großen Wassertank haben wir noch einmal nach gefüllt so das wir für unsere Weiterfahrt Richtung Andalusien wieder alle Reserven voll hatten.
Schön mit freien Blick zum Meer standen wir dann ein paar Tage an einem Platz den wir gut kennen und haben uns dort auch mit Bekannten getroffen. Überhaupt haben wir dieses Jahr einige sehr nette Leute getroffen mit denen man sich gut unterhalten und austauschen konnte.
Der nächste von uns angesteuerte Parkplatz am Meer schien ideal zu sein, denn wir standen mit Meerblick aber außerhalb der Strand-Schutzzone mit nur wenigen anderen Wohnmobilen schön ruhig. Allerdings dauerte es nicht lange und es kam ein Wohnmobil nach dem Anderen welche in kürzester Zeit diesen Platz in einen Campingplatz verwandelten.
Leider wissen viele Wohnmobil-Fahrer nicht was der Unterschied zwischen einem Parkplatz, ein Stellplatz und ein Campingplatz ist. Dieser Umstand führt immer wieder zu Stress und unnötigen Diskussionen welche das frei stehen sehr erschweren.
Uns persönlich stören rücksichtslose Camper, welche ihre nicht abrufbaren Hunde ohne Leine herum laufen lassen und auch den Kot ihrer Vierbeiner einfach liegen lassen.
Wieso muß man mit dem Wohnmobil immer direkt an den Strand fahren? Dann kommt sowas dabei raus 🙂 Alle haben gelacht und gefilmt, selbst die eigenen Landsleute aus F.
Immer wieder gibt es Wohnmobile welche zu den unterschiedlichsten Uhrzeiten ihren Motor laufen lassen weil sie keinen Strom mehr haben. Die Ausrede das im Winter die Sonne zu tief steht und man so kaum Solarstrom erzeugen kann ist meiner Ansicht nach falsch. Wir stehen mit unserer Concorde fast das ganze Jahr ohne Landstrom und hatten noch nie Stromprobleme, auch nicht bei mehreren Regentagen. Auch die Benutzung von Stromgeneratoren in der Nähe von anderen Wohnmobilen finde ich sehr rücksichtslos, in Spanien ist das mit der richtigen Solaranlage sicher unnötig.
Besonders auch als nervig empfinden wir diese ständigen Drohnen die alles und jeden abfilmen. Sie starten ihre Drohnen vor deinem Wohnmobil, fliegen rücksichtslos über Menschen und Fahrzeuge was auch in Spanien verboten ist. Wenn man diese Drohnen Heinis dann anspricht das man das nicht möchte und auch nicht gefilmt werden möchte bekommt man ungläubige Blicke, freche Antworten und wird beim wegfahren noch mit lauten hupen und ganz nah am Wohnmobil vorbei noch bedroht. Wir haben schon erlebt wie so eine Drohne genau neben uns und unserem Wohnmobil abgestürzt ist, das muß man nicht erleben.
Auch das Aufstellen von Campingmöbeln, Wäscheständer und kochen vor dem Wohnmobil passt nicht zu einem Parkplatz. Natürlich ist jeder für sich selbst verantwortlich, aber ich glaube nicht das diese Wohnmobilisten das in ihrem Heimatland auch so machen würden.
Am schlimmsten finde ich allerdings wenn Leute wie selbstverständlich Abwasserdeckel öffnen um dann darin ihre Chemietoilette zu entsorgen. Es ist wirklich ekelhaft wenn es nach Urin stinkt und man bei spazieren gehen mit den Hunden sieht wie Menschen ihr großes und kleines Geschäft verrichten weil sie im eigenen Camper keine Toilette dabei haben. Wir selbst haben durch unsere Trenntoilette und einen sehr großen Abwassertank keinerlei Probleme mit der Entsorgung.
Wir sind dann weiter gefahren und haben einen für uns guten Platz gefunden, jedenfalls meinten wir das bis dann gegen 18 Uhr die Polizei kam und alle weg schickte. Wir hatten eigentlich nichts gemacht was verboten war und standen auch nicht im Parkverbot oder Strandnähe. Der Grund für die Räumung waren wohl unsere Nachbarn welche ihre komplette Campingausrüstung mit vollem Wäscheständer aufgebaut haben. Diskutieren mit der Polizei hat in Spanien keinen Sinn, wir wissen das und sind dann nach einem Schnellstart auf einen anderen Platz gefahren. Das war also unsere erste Räumung, erleben muss man so etwas nicht unbedingt.
Auf dem nächsten sogenannten Freisteher-Platz hatten wir wieder eine tolle Aussicht auf das Meer und haben auch nette Leute getroffen welche uns wohl von unseren Videos kannten. Die Gespräche mit anderen Spanien Überwinterern sind immer sehr interessant, man kann sich gegenseitig Tipps geben und lernt immer wieder neue Dinge.
Nicht so schön finde ich Streitigkeiten unter Wohnmobilisten die sich leicht vermeiden lassen. Warum muss man sich nah an ein anderes Wohnmobil stellen so das dieses dann komplett im Schatten steht und keinen Solarstrom mehr erzeugen kann. Der Franzose hatte die deutschen Morelo Fahrer darauf angesprochen welche davon allerdings unbeeindruckt waren. Es fielen sehr viele böse Schimpfwörter die ich hier lieber nicht schreibe. Auch Motor laufen lassen und Kuschelcamping nahm immer mehr zu so das es schnell mit der Ruhe vorbei war.
Am nächsten Tag ging es unserem Benny nicht gut, er hatte wie so oft etwas gefressen als ich mit ihm spazieren war. Obwohl unsere Hunde immer angeleint sind, kann man das leider nicht immer vermeiden. Er konnte nichts mehr essen und musste sich ständig übergeben und hatte natürlich auch Durchfall. Die Nacht war sehr anstrengend für uns alle, die Teppiche und Hundedecken mussten gewaschen werden, Benny ging es immer schlechter. Wir vermuten das man versucht hat unseren Hund zu vergiften, Mon wusste was zu tun ist so das sein Zustand nicht Lebensbedrohlich wurde.
Wir haben dann beschlossen zum spanischen Domizil zu fahren damit sich Benny schnell erholen kann und wir auch die Berge von Wäsche wieder sauber bekommen. Nach 4 Tagen konnte unser Benny dann endlich wieder etwas selbst gekochtes essen und hat durch die Ruhe hier viel geschlafen.
Wir haben natürlich die Zeit auf unserer Finca auch genutzt um wichtige Dinge zu erledigen und wollten danach wieder Richtung Andalusien fahren. Was wir allerdings alles so im Internet über ständige Räumungen und die Belegung der Plätze lesen mussten, veranlasste uns dazu noch etwas hier zu bleiben. Die Hunde genießen es den ganzen Tag auf einem gesicherten Grundstück frei herum laufen zu können und ich kann noch etwas am Wohnmobil verbessern.
Überhaupt haben wir in letzter Zeit verfolgt wie andere Leute die auch im Wohnmobil leben sich dann doch wieder eine feste Basis schaffen wollen um im Notfall eine Zuflucht haben zu können.
Unsere Spanien Überwinterung geht also weiter, wir überlegen jetzt erst mal ob wir wieder nach Andalusien, Portugal, Mallorca oder vielleicht auch nach Deutschland fahren. Zuerst einmal muss unser Benny wieder richtig gesund werden, denn mit einem kranken Hund zu reisen ist sehr anstrengend, wir wissen das aus der Vergangenheit.
Unser Tipp für das Überwintern in Spanien, fahrt einfach mal ins Hinterland in die kleinen Orte und wunderschönen Dörfer dort gibt es oftmals kostenlose Stellplätze und man lernt das reale Spanien kennen und man wird bestimmt auch nicht vertrieben wie es an den Küsten von Andalusien bis Murcia dieses Jahr extrem ist.
© Fotos + Text Mon & Enrique
Hallo Mon, vielen Dank für Deine Antwort. Wir werden uns gleich medizinische Kohle besorgen, wir haben nämlich auch immer Angst das unsere Hunde beim Gassigehen mal was fressen, was vergiftet ist. Unser Kleiner läuft fast immer frei, da ist die Gefahr noch grösser. Wie verabreichst Du denn die Kohle, wenn er nichts fressen will und wieviel Kohle gibst Du Ihm?
Vielen Dank nochmal und alles Liebe und für Benny gute Besserung, dass er bald wieder fit ist!
Erika und Norbert
Hallo Erika und Norbert, ich habe Benny 3 x medizinische Kohle je 250 mg im Abstand von 2 Stunden gegeben. Er hat sie zum Glück so genommen. Man sagt zwar es sollen 1g medizinische Kohle pro kg Hund sein, aber bei uns hat es so geholfen. Es gibt auch medizinische Kohle in Pulverform die könnte man den Hund mit Wasser gemischt und einer 20 ml Kunststoffspritze ins Maul geben. Wenn der Hund die medizinische Kohle überhaupt nicht nimmt oder man nicht sicher ist sollte man besser zum Tierarzt gehen.
Dankeschön, Benny ist wieder fit zum Glück ohne Tierarzt 🙂 Viele Grüße Mon
Vielen Dank Mon für Deine Tipps. Wenn es wirklich mal nötig sein sollte, werden wir es aufgelöst in Wasser mit der Spritze probieren. Es freut uns sehr, das Benny wieder fit ist!
Wir wollten uns auch noch bei Euch für Eure informativen und ehrlichen Berichte bedanken, das finden wir super! Das ist leider bei den anderen meistens nicht so, da wird immer alles so toll hingestellt, obwohl es in Wirklichkeit gar nicht so ist. Auch Euer Tipp in kleine Dörfer im Hinterland zu fahren finden wir sehr gut, gerade in dieser Zeit ist das unserer Meinung nach der richtige Weg. Wir haben zwar nur einen Kombi mit Dachzelt aber wir machen gemeinsam mit unseren drei Hunden gerne längere Ausflüge und Exkursionen in die Natur.
Danke nochmals, viele liebe Grüsse an Euch Beide und viele Streichler an Eure Hunde!
Erika und Norbert
Hallo ihr Beiden, immer gern und vielen lieben Dank für die netten Zeilen. Vielleicht fährt man sich mal über den Weg, die Welt ist klein.
Ja das wäre schön, würde uns sehr freuen!
Hallo Ihr Zwei, vielen Dank für den Bericht!
Was hat Mon denn gemacht, um die evtl. Vergiftung von Benny zu behandeln? Wir sind sehr froh das es Benny wieder besser geht!
Wir leben ja auch in Spanien und haben drei Hunde und deshalb würde es uns sehr interessieren.
Vielen Dank und viele liebe Grüsse an Euch!
Erika und Norbert
Hallo Erika und Norbert,
ich habe immer medizinische Kohle dabei. Als ich merkte das mit Benny etwas nicht stimmt, habe ich ihm die sofort verabreicht. Medizinische Kohle bindet Giftstoffe sofort, ein einfaches Mittel was gut hilft.
Liebe Grüße Mon und Streichler an die drei Hunde